Anleger wie Trader warten derzeit noch auf eine Bodenbildung. Die Stimmung am Aktienmarkt, auch Sentiment genannt, ist auf einem sehr niedrigen Niveau angelangt, was schon öfter ein Anzeichen für eine Trendwende gewesen ist. Allerdings ist technisch bisher noch keine Bodenbildung erfolgt und mehr Klarheit sollte sicherlich die nächste Berichtssaison geben. Fällt sie gut aus, könnten sich die Sorgen schon bald wieder verflüchtigen.

Welche Möglichkeiten bleiben Anlegern in der derzeitigen Situation?
Eine Möglichkeit, die momentanen Turbulenzen an den Märkten zu nutzen, stellen Discount-Zertifikate dar. Bei einem Discount-Zertifikat erwirbt der Anleger den Basiswert zu einem reduzierten Preis (Discount). Dafür nimmt er an Kurssteigerungen nur bis zu einem bestimmten Niveau teil – dem sogenannten Cap. Der Discount wirkt somit als Puffer gegen Kursverluste. Diese entstehen dem Zertifikateanleger erst dann, wenn der Kurs des Basiswerts unter den Kaufkurs des Zertifikats fällt. Die Auswahl des Cap beeinflusst neben der Laufzeit das Chance-Risiko-Verhältnis der Anlage. Wird der Cap eher tief gewählt, ist die Auszahlung des Maximalbetrags umso wahrscheinlicher, die Rendite dafür geringer. Wird der Cap höher gewählt, sind die Chancen auf höhere Gewinne größer, dafür schlagen Kursverluste schneller zu Buche. Wichtig zu wissen ist, dass die Höhe des Discounts vom Marktumfeld abhängt. Ist die Volatilität hoch, ist der Discount und somit auch die erzielbare Rendite größer. Das liegt an der Struktur des Produkts. Ein Discount-Zertifikat besteht letztlich aus dem Basiswert selbst und einer verkauften Call Option. Die vereinnahmte Prämie dafür ergibt, neben etwaigen Dividenden, den Discount. Bei höherer Volatilität ist der Call mehr wert, die vereinnahmte Prämie und somit der Discount höher.

In der momentanen Situation, mit bereits korrigierten Kursen und einer deutlich angestiegenen Volatilität, könnte sich ein Blick auf Discount-Zertifikate gleich doppelt lohnen. Eine zusätzliche Variante stellt die Quanto-Funktionalität dar. Dabei sichert der Emittent das Währungsrisiko ab, indem er den Wechselkurs Euro/US-Dollar bei eins zu eins konstant hält. Gerade in den zurückliegenden Wochen war das von Vorteil, da der US-Dollar schwächer geworden ist, was für Euro-Investoren nachteilig ist. Für die Währungssicherung fallen jedoch Kosten an, die die erzielbaren Renditen schmälern. Die Höhe der Kosten hängt im Wesentlichen von der Differenz des Zinsniveaus zwischen Europa und den USA ab. Im derzeitigen Umfeld erzielen währungsgesicherte Discount-Zertifikate mit einer Laufzeit bis Jahresende rund 2 Prozent weniger Rendite als vergleichbare Zertifikate ohne Währungssicherung.