Märkte
»MAGA« an der Börse
Schon oft wurde gefragt, was die zweite Amtszeit Donald Trumps für die Börse, für einzelne Branchen oder auch Unternehmen bedeuten könnte. Eine Einordnung ist schwierig, schon allein, weil nicht klar ist, ob drastisch angekündigte Maßnahmen am Ende auch so umgesetzt werden.
Klar scheint jedoch, dass sich zwei wesentliche Effekte gegenüberstehen: Auf der einen Seite könnten viele Vorhaben inflationstreibend wirken, was die Aussicht auf Zinssenkungen schwinden lässt. Ein Belastungsfaktor für die Börse. Auf der anderen Seite ist die US-Wirtschaft noch immer die am stärksten wachsende unter den entwickelten Ländern, grundsätzlich ein gutes Vorzeichen für die Aktienmärkte. Schaut man sich an, in welchen Branchen Analysten auch künftig hohe Wachstumsraten vermuten, wird oft zuerst der Tech-Bereich genannt. Die gewaltigen Investitionen, die in den kommenden Jahren in den Aufbau einer leistungsfähigen KI-Infrastruktur getätigt werden müssen, trotz DeepSeek-Effekt, rechtfertigen diese Annahme. Untermauert wird das durch das von Trump angekündigte 500 Milliarden US-Dollar schwere Stargate-Projekt.
Es gibt aber auch eine Reihe von Unternehmen, die auf andere Weise von Trump und seinem Slogan »Make America Great Again« (MAGA) profitieren könnten. Das sind all jene, die an der Rückverlagerung von Geschäftsaktivitäten in die USA partizipieren. Hier eine einzelne Branche zu benennen, wäre zu kurz gedacht, vielmehr wirkt sich MAGA auf eine ganze Reihe von Sektoren aus. Von der Rückverlagerung der Produktionsstätten und der Sicherung kritischer Lieferketten profitieren insbesondere folgende Bereiche:
Verteidigung: Hierzu zählt vor allem die Sicherung verteidigungskritischer Lieferketten durch das Department of Defense (Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten).
Heimatschutz: Relevant sind hier Lieferketten zur Unterstützung der US-amerikanischen Informations- und Kommunikationstechnologiebranche durch das Department of Homeland Security (Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten).
Handel: Ähnlich wie beim Heimatschutz sind hier die Lieferketten zur Unterstützung der US-amerikanischen Informations- und Kommunikationstechnologiebranche relevant, allerdings unterstützt durch das Department of Commerce (Handelsministerium der Vereinigten Staaten).
Energie: Definiert wurde die Sicherung der amerikanischen Lieferketten für saubere Energie durch das Department of Energy (Energieministerium der Vereinigten Staaten).
Landwirtschaft: Hierzu zählen vor allem die Agrar- und Lebensmittelversorgungsketten durch das Department of Agriculture (Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten).
Transport: Relevant sind hier die Lieferketten der Transportindustrie für Fracht und Logistik durch das Department of Transportation (Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten).
Gesundheits- und Sozialdienste: Definiert wurden hier die Lieferketten und industrielle Basis für das öffentliche Gesundheitswesen durch das Department Health and Human Services (Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten).
Um den Anlegern ein Investment in dieses Thema zu vereinfachen, gibt es spezielle Indizes. Sie bilden die Wertentwicklung einer Anzahl von Unternehmen ab, die in diesen Bereichen tätig sind. Ein solcher Index ist beispielsweise der SGI US Reshoring Index CNTR. Er umfasst zurzeit 33 Unternehmen, die nach festgelegten Kriterien einmal im Jahr überprüft und angepasst werden können (siehe Tabelle 1). Dass die Unternehmen auf den Trump-Effekt reagieren, zeigt die Wertentwicklung am Tag nach der Wahl: Der Index legte nach dem Feststehen von Trumps Sieg innerhalb eines Tages um 7,7 Prozent zu.
Tabelle 1: Zusammensetzung des SGI US Reshoring Index CNTR
Aktie |
Gewichtung |
Aktie |
Gewichtung |
---|---|---|---|
Automatic Data Processing |
3,10 % |
Parker-Hannifin |
2,94 % |
AMETEK |
3,07 % |
Packaging Corp of America |
2,94 % |
Cummins |
3,16 % |
Prologis |
3,09 % |
CSX |
3,07 % |
Quanta Services |
2,98 % |
Eaton |
2,92 % |
Rockwell Automation |
3,33 % |
Fastenal |
3,09 % |
Roper Technologies |
3,05 % |
Genuine Parts |
3,21 % |
RTX |
3,04 % |
WW Grainger |
2,98 % |
Snap-on |
2,88 % |
Honeywell International |
2,83 % |
Sempra |
3,07 % |
Hubbell |
2,85 % |
Steel Dynamics |
3,21 % |
Jacobs Solutions |
2,88 % |
Teledyne Technologies |
3,06 % |
Hunt (JB) Transport SVCS |
2,97 % |
Textron |
2,94 % |
Martin Marietta Materials |
2,91 % |
Union Pacific |
3,05 % |
Norfolk Southern Corp |
3,07 % |
United Rentals |
2,96 % |
Old Dominion Freight Line |
3,33 % |
Vulcan Materials |
2,95 % |
Paychex |
3,06 % |
Waste Management |
3,18 % |
PACCAR |
2,85 % |
Stand: 31. Januar 2025; Quelle: Société Générale
Société Générale hat ein endlos laufendes Index-Zertifikat (WKN: SW1 JFY) emittiert, das die Wertentwicklung dieses Index, der eventuelle Netto-Dividenden der Indexmitglieder reinvestiert, nach Abzug der entstehenden Kosten ohne Laufzeitbegrenzung eins zu eins abbildet. Zu beachten ist, dass die im Index enthaltenen Unternehmen in US-Dollar notieren und somit für Euro-Investoren ein Währungseffekt existiert. Je nach Entwicklung des Euro/US-Dollar-Wechselkurses sind entweder zusätzliche Währungsgewinne, aber auch Währungsverluste möglich. Zudem unterliegen Investments in Zertifikaten dem Emittentenrisiko.
Weiterführende Informationen zum Index sowie zum Index-Zertifikat finden Sie unter www.sg-zertifikate.de/reshoring.