Titelthema

Generative KI – Der neue iPhone-Moment?

Als Steve Jobs am 7. Januar 2007 das iPhone auf der MacWorld ankündigte, sprach er von nichts weniger, als dass Apple das Telefon neu erfunden habe. Rückblickend kann man heute sagen, dass Jobs recht hatte und wohl noch untertrieben hat. Mit dem 30. November 2022 wird in Zukunft der Startschuss der künstlichen Intelligenz verbunden sein. An diesem Tag erblickte ChatGPT mit seinem Chat-Fenster das Licht der Welt und in rasender Geschwindigkeit fand der intelligente Chatbot eine breite Nutzerschaft. Innerhalb von fünf Tagen erreichte ChatGPT bereits eine Million Nutzer.

Zum Vergleich: Facebook benötigte dazu zehn Monate, Instagram zweieinhalb Monate und Spotify fünf Monate. Auf einmal wurde durch ChatGPT künstliche Intelligenz für die allgemeine Bevölkerung, aber auch für die Wirtschaft sicht- und erlebbar. Die Unternehmensberatung Bain schätzt das Marktwachstum bis 2027 bei KI-Hard- und Software auf 40 bis 55 Prozent mit einem Gesamtvolumen für das Jahr 2027 von 780 bis 990 Milliarden US-Dollar. NVIDIA-CEO Jensen Huang fasste es im Investoren-Call anlässlich der Präsentation der Zahlen zum dritten Quartal 2024 wie folgt zusammen: »Die generative KI ist die größte Markterweiterung für Software und Hardware, die wir über die letzten Jahrzehnte gesehen haben.«

Ursprünge der künstlichen Intelligenz
Tatsächlich erlebte die künstliche Intelligenz bereits um 1950 großes Aufsehen. Der britische Mathematiker Alan Turing veröffentlichte vor 70 Jahren ein richtungsweisendes wissenschaftliches Papier, das gemeinhin als »Turing-Test« bekannt wurde. Er leitet das Papier mit der für damalige (Computer-)Zeiten nahezu unerhörten Frage ein: »Können Maschinen denken?« Der Turing-Test sieht vor, dass, wenn ein menschlicher Fragesteller ein fünfminütiges Gespräch führt, ohne zu merken, dass er mit einer Maschine spricht, der Computer den Test bestanden hat. Turing gilt als Gründervater der modernen künstlichen Intelligenz. Er selbst war eine tragische Figur: ein hochbegabtes Mathegenie, das im zweiten Weltkrieg den als unknackbar geltenden Verschlüsselungscode der Enigma-Maschinen der deutschen Wehrmacht dekodiert und so maßgeblich zum Sieg der Alliierten beigetragen hat, er nahm sich 1954 das Leben.

Die Grundlagen waren damit gelegt und die Euphorie war in den 1950er-Jahren, Anfang der 1970er-Jahre und auch Mitte der 1980er-Jahre durch das Aufkommen der mathematischen Grundlagen und Algorithmen für neuronale Netze sehr groß. Was fehlte, um der künstlichen Intelligenz schon früher zum Durchbruch zu verhelfen, waren zwei elementare Voraussetzungen: große Mengen an Daten und gewaltige Rechenpower. Durch unser digitales Leben in den sozialen Netzwerken und das rasant wachsende Cloud-Computing werden Anwendungen der künstlichen Intelligenz nun greifbar.

Wendepunkt dank ChatGPT
Als Internetnutzer wird uns seit Jahren dank der Sprachassistenten Siri und Alexa oder bei der Google-Suche, dem Mailprogramm Gmail oder bei Videoportalen wie YouTube und Netflix künstliche Intelligenz unterschwellig angeboten. Doch seit dem 30. November 2022 ist alles anders und künstliche Intelligenz für eine breite Allgemeinheit konkret greifbar. Dank des von OpenAI veröffentlichten Assistenten ChatGPT und des Grafikprogramms DALLE-2 wird künstliche Intelligenz greif- und erlebbar. Microsoft-Gründer Bill Gates sprach in der Folge von einer technologischen »Beschleunigung«. Seiner Meinung nach wird die künstliche Intelligenz die »größte Sache« der laufenden Dekade.

Der Ressourceneinsatz ist gewaltig. Grundlage des Erfolgs ist die enorme Weiterentwicklung der Hardware. ChatGPT 4.0 basiert auf 1,8 Billionen Parametern, eine Steigerung um das Zehnfache gegenüber GPT 3.0 mit 175 Milliarden Parametern. In ChatGPT steckt das »Wissen« in einem Umfang von 45.000 Gigabyte Text. Wirklich intelligent ist ChatGPT nicht, aber das gewaltige Potenzial für produktive Anwendungsszenarien ist gegeben. Neben Unmengen an digitalen Daten und Rechenpower bedarf es gewaltiger finanzieller Mittel.

Grafik 1: Investitionen in KI sind seit einigen Jahren stark angestiegen ...

Tatsächliche und prognostizierte Umsätze nach KI-exponierten Sektoren

Generative KI – die Effizienz- und Profitabilitätsmaschinerie
Die Investmentbank Goldman Sachs geht davon aus, dass generative KI das Wirtschaftswachstum und die Arbeitsproduktivität während der nächsten Dekade deutlich steigern kann. Die Analysten schätzen, dass das globale Bruttosozialprodukt um rund 7 Billionen US-Dollar, also rund 7 Prozent, während der nächsten zehn Jahre steigen wird und hochentwickelte Märkte wie die USA, Europa und Asien mit einem Produktivitätsschub von 1,5 Prozent pro Jahr rechnen können. Bereits ab 2027 soll sich das merkbar in Zahlen niederschlagen. Der Einsatz von KI in betrieblichen Wertschöpfungsprozessen ist kein »Nice-to-have«, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen stehen vor gewaltigem Druck in Bezug auf die drei großen »D«: Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung. KI ist das Versprechen, auf allen drei Feldern innovative Lösungen anzubieten. Ein guter Indikator dafür sind die Analystenkonferenzen der Vorstände mit der Finanzindustrie. Zuletzt wurde das Thema KI von 30 Prozent der Vorstände in Gesprächen mit Investoren erwähnt. Immer mehr Unternehmen haben Testfelder für den KI-Einsatz durchgeführt und werden über eine Zeitspanne der nächsten zwei bis drei Jahre großflächige KI-Projekte umsetzen. In der Folge wird es daraus viele Erfahrungswerte für weitere Einsatzfelder geben, die dann noch höher skaliert umgesetzt werden können.

Grafik 2: ... und der Markt hat seine KI-Investitionserwartungen für die gesamte KI-Hardware deutlich angehoben

Veränderung der Konsens-Umsatzprognosen seit März 2023, annualisiert

Die Goldman-Analysten untersuchten über 900 verschiedene Tätigkeiten in US-Unternehmen und kommen zu dem Schluss, dass mehr als zwei Drittel dieser Tätigkeiten von KI-Automatisierungen tangiert sind. Bei rund 25 Prozent der Tätigkeiten können bis zu 50 Prozent der Arbeitsprozesse durch KI-Lösungen ersetzt werden.

Drei Fragen an Tech-Investor Thomas Rappold

Sie sind schon seit langer Zeit im Tech-Sektor zuhause. Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das erste Mal mit künstlicher Intelligenz in Berührung gekommen sind?
Das war als Student vor mehr als 25 Jahren. Damals waren Themen wie neuronale Netze, die KI-Programmiersprache LISP und sogenannte Expertensysteme en vogue. Anfang der 1990er-Jahre, also noch vor der Erfindung des WWW, brach eine zweite KI-Euphoriewelle aus. Viele der heutigen Algorithmen fußen auf diesen theoretischen Arbeiten und den damals entwickelten Grundlagen.

Vor 25 Jahren waren wichtige Voraussetzungen für einen breitflächigen Durchbruch der KI noch nicht gegeben: Das WWW und heutige Internet, wie wir es kennen, war noch gar nicht geboren. Es gab keine Social Media und keine Smartphones und nur wenige digital vorliegende Daten bzw. Datenbanken. Die Rechenkapazitäten waren noch bescheiden, PCs setzten sich gerade erst durch und an spezialisierte KI-Chips wie heute von NVIDIA und Co. war noch nicht zu denken.

War Ihnen damals die Tragweite der Technologie gleich bewusst?
Wir haben damals im Studium schon die KI-Klassiker und Vordenker wie Marvin Minsky behandelt. Minsky, ein MIT-Professor, wurde durch sein Buch »The Society of Mind« in der Szene berühmt. Er gehörte übrigens zu den Initiatoren der ersten KI-Konferenz 1956 »Dartmouth Conference«. Sie gilt als die Geburtsstunde der modernen KI. Dort wurde zum ersten Mal der Begriff »KI« ausgesprochen.

Wie schätzen Sie das zukünftige Wachstumspotenzial der Branche ein? Hat der Aktienmarkt hier nicht schon zu viel vorausgenommen?
Ich denke, die KI wird der Schlüssel in der Digitalisierung und hebt alle Digitalisierungsbemühungen auf ein völlig neues Level. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir heute weltweite Vernetzung durch Smartphones, Cloud, IoT und Industrie 4.0 haben. Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, darauf aufbauend die KI als neue Wertschöpfungs- und Anwendungsebene zu etablieren.

Die Möglichkeiten werden noch viel weitreichender als im Internet sein. Die Reise für Anleger, aber auch für uns als Entwickler und Anwender, hat beim Thema KI erst begonnen. Anders ausgedrückt: Wir befinden uns derzeit maximal im Vorzimmer und stoßen in ein riesiges Gebäude mit langen Sälen und vielen Türen vor. Das Spannendste liegt also noch vor uns.

Da wir uns aber im digitalen Raum bewegen, werden die Fortschritte in immer kürzeren Taktungen erfolgen und es werden sich somit für Anleger auch weiterhin neue, spannende Investitionsmöglichkeiten bieten. Auf jeden Fall ist die generative KI der größte säkulare Trend der laufenden, vielleicht sogar der nächsten Dekaden.

Solactive Generative AI Technology Performance Index (DE000SL0KKZ9)

Indexbestandteile des Solactive Generative AI Technology Performance Index (DE000SL0KKZ9)*

Tabelle 1:

Adobe

International Business Machines

Alphabet

Intuit

Amazon

Meta Platforms

Apple

Microsoft

Applied Materials

NVIDIA

Arista

Palantir

Autodesk

Palo Alto Networks

Cadence Design Systems

Salesforce

Cloudflare

Servicenow

Crowdstrike

Siemens Healthineers

DocuSign

Snowflake

Elastic

Workday

Gitlab

Zscaler

Stand: 21. Oktober 2024; Quelle: Solactive
*Hervorgehobene Unternehmen werden im Folgenden genauer vorgestellt.

Grafik 3: Wertentwicklung Solactive Generative AI Technology Performance Index seit Indexauflage am 15. September 2023

Adobe
Adobe wurde 1982 gegründet, ist ein Urgestein des Silicon Valley und wie viele der dortigen Unternehmen ein Produkt von Xerox PARC. Bekannt wurde Adobe durch das PostScript-Protokoll, eine Seitenbeschreibungssprache, unsichtbar, aber ein elementar wichtiger Baustein für die Anbindung der PCs und Apple-Computer an Laserdrucker. Das Unternehmen gilt inzwischen als Weltmarktführer für Kreativsoftware, und Programme wie Adobe Photoshop sind für Grafiker und Webdesigner ein »Must-have«. Jeder Computer-Anwender kennt das Datenformat »PDF«, das für »Portable Document Format« steht und das in unserer heutigen digitalen Web-Welt nicht mehr wegzudenken ist. Als Trendsetter hat Adobe seine starke Marktstellung in der Kreativbranche immer weiter ausgebaut. So war das Unternehmen Anfang der 2010er-Jahre der erste große Software-Anbieter, der konsequent vom Software-Lizenzmodell auf ein flexibles Abomodell umgestiegen ist. Finanzanalysten waren zum damaligen Zeitpunkt sehr skeptisch, inzwischen hat Adobe sie eines Besseren belehrt. Wie Alphabet und Microsoft hat Adobe mit Shantanu Narayen einen CEO mit indischen Wurzeln. Er ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Adobe den Schwenk in die neue Generative-KI-Welt aktiv und kreativ angeht, für die er neue und wachsende Märkte sieht. Das Unternehmen hat zuletzt eine ganze Palette an neuen AI-Kreativ-Services vorgestellt, darunter AI-Updates bei den Grafik- und Videoprogrammen wie Illustrator, InDesign und Firefly. Adobe besitzt mit der eigenen Bilddatenbank Adobe Stock zudem ein wichtiges Pfund, wenn es um das Thema Urheberrecht und künstliche Intelligenz geht.

Arista
Experten bezeichnen Arista als das »kleine, aber feine Cisco« für das neue Zeitalter des Cloud- und Generative-AI-Computings. Hauptprodukte sind extrem leistungsfähige Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Switches für die stark wachsenden Datencenter von Anbietern wie Alphabet, Meta und Microsoft. Schlüssel und »Kronjuwel« des Unternehmens ist das auf dem offenen Linux-Betriebssystem basierende Netzwerk-Betriebssystem EOS. Mitgründer von Arista ist der Deutsche Andy Bechtolsheim (SUN-Co-Gründer und erster externer Geldgeber für Google). Seit Aristas erfolgreichem Börsengang im Juni 2014 hat sich der Börsenkurs mehr als verzehnfacht. Im Gegensatz zu anderen Neugründungen war das Unternehmen von Beginn an profitabel und sehr margenstark: Mit Bruttomargen von über 60 Prozent und hohen zweistelligen Wachstumsraten gilt das Unternehmen als einer der wichtigsten Infrastrukturanbieter für den Bau moderner Datencenter. Aristas Netzwerkvision ist, sich als Plattformanbieter für moderne cloudbasierte Netzwerktechnologie zu etablieren. Für die performante Berechnung generativer KI-Anfragen sind nicht nur leistungsfähige Verarbeitungsprozessoren wie von NVIDIA von Bedeutung; noch wichtiger ist der schnelle Transport großer Datenmengen. Und hier kommen die großen Hyperscaler nicht an Arista vorbei, zu dessen wichtigsten Kunden Meta und Microsoft gehören.

Palantir
Palantir ist das weltweit führende Big-Data-Unternehmen für Unternehmen, Regierungsbehörden und Militär. Der Name entstammt der Redewendung »sehet die Steine« aus »Herr der Ringe«. Basis für die Gründung von Palantir waren Erfahrungen des PayPal-Gründers Peter Thiel. Bei PayPal sah man sich im Online-Zahlungsverkehr einem hohen Missbrauch ausgesetzt und schrieb dafür spezielle softwarebasierende Algorithmen, um Missbrauchsmuster schnell zu erkennen. Bei Palantir geht es um die ganz großen Themen, wie die Aufdeckung von Cyber-Spionage und organisierte Kriminalität, die KI-gestützte Software dient aber inzwischen auch als Waffe in der Kriegsführung. Die Software von Palantir diente unbestätigten Berichten zufolge dazu, den Topterroristen Osama Bin Laden aufzuspüren und wird maßgeblich im Ukraine-Krieg zur Abwehr russischer Angriffe eingesetzt. Palantir hat seine Big-Data-Softwareplattform in den vergangenen zwei Jahren in eine »Artificial Intelligence Plattform« erweitert und verzeichnet wegen seiner besonderen Marktstellung eine hohe Nachfrage nach seinen KI-Lösungen bei Unternehmen, Regierungen und Militär.

Die höchsten Produktivitätsgewinne dürften zunächst in den Sektoren Informationsverarbeitung, Finanzen und Versicherungen erzielt werden. Auch in der Kreativbranche wie der Film-, Medien- und Werbeindustrie sind hohe Effizienzgewinne naheliegend.

Generative KI als Index-Investment – Solactive Generative AI-Index
Anleger fragen sich nun zu Recht, wie sie nachhaltig vom Wachstumsmarkt generative KI profitieren können. Der naheliegende Weg, der in den vergangenen zwei Jahren praktiziert wurde, war die Anlage in die »Glorreichen Sieben«, also Alphabet, Apple, Amazon, Microsoft, Meta, NVIDIA und Tesla. Ohne Frage ist der Technologiesektor derzeit der Gewinner der KI-Revolution, und das im doppelten Sinn: Er heizt die Investitionen in KI-Hard- und Softwarelösungen an und gleichzeitig nutzt die Tech-Industrie selbst KI massiv, um Kosten einzusparen. Die Folge ist, dass der Tech-Sektor per se zu den großen Profiteuren gehört. Nicht ohne Grund liegen die »Magnificent Seven« in der Anlegergunst vorn: Die Analysten von S&P haben für 2023 einen freien Cashflow von 309 Milliarden US-Dollar ermittelt, eine Steigerung von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut einer Berechnung von Peter Oppenheimer, dem Research-Chef von Goldman Sachs, war der Tech-Sektor für 32 Prozent der globalen Aktiengewinne und gar 40 Prozent der US-Aktiengewinne seit 2010 verantwortlich. Maßgeblicher Faktor für Wertsteigerungen am Aktienmarkt ist die Gewinnentwicklung von Unternehmen. Und hier konnten die Tech-Konzerne glänzen: Gegenüber dem Hochpunkt vor der Finanzkrise wuchsen die Gewinne pro Aktie um sage und schreibe 400 Prozent. Bei den anderen Sektoren wurde lediglich ein Zuwachs von 25 Prozent festgestellt.

Doch reicht es, den Investmenthorizont einzig auf die »Magnificent Seven« auszurichten? Weit gefehlt! Das Thema generative KI bietet viel weitreichendere Investmentbereiche und Unternehmen. Ein Investment in führende Technologieunternehmen, die von der generativen KI am stärksten profitieren, ermöglichen dezidierte Indizes, wie der »Solactive Generative AI-Index«. Er beinhaltet Unternehmen aus den gesamten Wertschöpfungskette des Themas generative KI. Doch welche Faktoren spielen bei der Auswahl der vielversprechendsten Aktien die größte Rolle? Hierzu hat die I&S Consulting GmbH einen speziellen zweistufigen Scoring-Ansatz entwickelt, der sich bereits bei anderen Technologiethemen langjährig bewährt hat und unter anderem beim Solactive Generative AI Technology-Index Anwendung findet:

1. Thematischer Score:
Um die technologisch führenden Generative-KI-Unternehmen zu selektieren, wurde ein thematisches Scoring entwickelt. Insgesamt vier Kriterien spielen dabei eine maßgebliche Rolle: Patente mit Bezug zur generativen KI, Venture-Capital-Beteiligungen in Generative-KI-Unternehmen und -Start-ups und ob ein eigenes großes Sprachmodell (LLM) besteht oder Kooperationen mit LLM-Anbietern. Die bisher erfolgreichen Strategien der Unternehmen sind unterschiedlich: Alphabet und Meta entwickeln eigene Sprachmodelle, Amazon und Microsoft haben sich mit Milliardeninvestments bei Anthropic und OpenAI eingekauft.

2. Financial Score:
Ohne Geld – besser ohne viel Geld – läuft beim Thema generative KI nichts. Microsoft hat durch seine Milliardeninvestments in OpenAI vorgelegt. Inzwischen ist es ein »Arms-race«, also Wettrüsten der großen Unternehmen: Amazon, Alphabet, Microsoft/OpenAI, Meta, xAI und Oracle. Oracle-Chef Larry Ellison sieht den Investitionsbedarf in den nächsten Jahren pro Anbieter bei mindestens 100 Milliarden US-Dollar. Es bedarf also tiefer Taschen, um im Wettrennen der großen Sprachmodelle bei den Gewinnern zu sein. Deshalb spielen Finanzkennzahlen wie freier Cashflow, Umsatzwachstum, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Profitmargen und Cash-Bestand beim Auswahlprozess eine wichtige Rolle.

Wertschöpfungsketten:
Ein übergreifender Faktor beim Auswahlprozess ist das Denken in Wertschöpfungsketten. Gerade bei neuen Technologien wie generative KI finden die Investitionen in aufeinanderfolgenden Zyklen mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt: In der ersten Phase sind das Unternehmen aus dem Sektor Infrastruktur wie Chip-Hersteller und Cloud-Provider. Die nächste Phase ist gekennzeichnet durch Software-Unternehmen aus dem Enterprise-Sektor, die branchenübergreifend für Prozessverbesserungen und Effizienzen sorgen. Die dritte Phase stellt bei B2B vertikale Tech-Unternehmen in Segmenten wie Steuern, Finanzen und Medien dar. Bei B2C sind das insbesondere Plattformunternehmen mit Endkundenbezug wie Fintechs, Buchungsplattformen, E-Commerce-Anbieter und Lieferdienstservices.

Grafik 4: Auswahlprozess der Indexbestandteile des Solactive Generative AI Technology-Index

Offenlegung: Thomas Rappold, der Autor und Interviewpartner des Artikels, ist gleichzeitig Index-Advisor des Solactive Generative AI Technology-Index und erhält daraus eine erfolgsabhängige Vergütung.

Produktidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung ausgewählter führender US-Technologieunternehmen im Bereich der Generativen KI

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer Experten und partizipieren Sie an der Entwicklung ausgewählter Technologieunternehmen. Ein Überblick über das gesamte Produktspektrum an Optionsscheinen und Zertifikaten steht Ihnen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung.

Aber Achtung: Da die von Société Générale angebotenen Produkte in Euro notieren, die Handelspreise der Aktien allerdings in US-Dollar, besteht für den Investor ein Währungsrisiko, wenn der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigen sollte.

Unlimited Index-Zertifikat

WKN

Basiswert

Quanto

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SY0 YP0

Solactive Magnificent Seven Equal Weighted CNTR

Nein

Unbegrenzt

10,53/10,63 EUR

Discount-Zertifikate

WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Quanto

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SY2 ZPQ

Alphabet C

140,00 USD

23,94 %

8,46 %

Nein

19.12.2025

177,55/117,59 EUR

SY2 ZP3

Amazon

160,00 USD

24,64 %

9,82 %

Nein

19.12.2025

132,49/132,54 EUR

SY2 ZQG

Apple

200,00 USD

21,19 %

8,02 %

Nein

19.12.2025

168,87/168,93 EUR

SY6 YEU

Meta Platforms

450,00 USD

30,38 %

10,00 %

Nein

19.12.2025

371,68/371,81 EUR

SY2 ZVT

Microsoft

400,00 USD

16,65 %

10,19 %

Nein

19.12.2025

329,38/329,51 EUR

SY2 ZXS

NVIDIA

100,00 USD

39,55 %

12,86 %

Nein

19.12.2025

80,16/80,19 EUR

SY6 YF8

Tesla

140,00 USD

43,08 %

11,18 %

Nein

19.12.2025

114,15/114,19 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Typ

Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel

Quanto

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SV5 G3F

Alphabet C

Call

125,2197 USD

3,9

Nein

Unbegrenzt

3,84/3,85 EUR

SY1 7CP

Alphabet C

Put

206,7484 USD

4,2

Nein

Unbegrenzt

3,77/3,78 EUR

SU3 A3A

Amazon

Call

142,1650 USD

3,9

Nein

Unbegrenzt

4,40/4,41 EUR

SW6 WPU

Amazon

Put

234,9861 USD

4,2

Nein

Unbegrenzt

4,24/4,25 EUR

SW5 86R

Apple

Call

173,3910 USD

3,8

Nein

Unbegrenzt

5,67/5,68 EUR

SY3 J23

Apple

Put

287,4695 USD

4,3

Nein

Unbegrenzt

4,93/4,94 EUR

SW9 NSD

Meta Platforms

Call

447,3313 USD

4,3

Nein

Unbegrenzt

12,23/12,24 EUR

SY9 8GY

Meta Platforms

Put

741,4372 USD

3,5

Nein

Unbegrenzt

15,35/15,36 EUR

SV3 P92

Microsoft

Call

316,8600 USD

3,8

Nein

Unbegrenzt

10,14/10,15 EUR

SU8 FPB

Microsoft

Put

522,7513 USD

4,5

Nein

Unbegrenzt

8,99/9,00 EUR

SY5 D4B

NVIDIA

Call

103,8482 USD

3,6

Nein

Unbegrenzt

3,11/3,12 EUR

SY3 FXR

NVIDIA

Put

171,4466 USD

4,8

Nein

Unbegrenzt

2,63/2,64 EUR

SW6 AGD

Tesla

Call

165,9038 USD

4,2

Nein

Unbegrenzt

4,74/4,75 EUR

SW3 UM5

Tesla

Put

273,0687 USD

3,8

Nein

Unbegrenzt

5,34/5,35 EUR

SY4 X74

Oracle

Call

133,3280 USD

4,1

Nein

Unbegrenzt

3,86/3,87 EUR

SY9 TH8

Oracle

Put

218,2599 USD

4,0

Nein

Unbegrenzt

3,96/4,04 EUR

Stand: 22. Oktober 2024; Quelle: Société Générale
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt zu Informationszwecken lediglich in Kurzform und stellt einen Auszug aus dem Gesamtangebot von Société Générale sowie keine Anlageempfehlung dar. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.