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Gold auf Rekordjagd
Der Goldpreis verzeichnet in diesem Jahr ein Rekordhoch nach dem anderen und steht vor der besten Jahresperformance seit mindestens 14 Jahren. Nicht nur in US-Dollar, sondern auch in vielen anderen Währungen ist Gold so teuer wie nie zuvor. Zudem weist das Edelmetall bislang in diesem Jahr größere Gewinne aus als die meisten anderen Anlageklassen. Gold profitiert dabei von seiner Rolle als wertstabile Anlage in Zeiten von Inflation und Unsicherheit sowie als zinslose Anlage von sinkenden Zinsen. Darüber hinaus ist Gold wegen der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten als sicherer Hafen gefragt. Die Zentralbanken dürften auch in diesem Jahr große Mengen Gold kaufen und die Gold-ETFs verzeichnen seit Mai wieder Zuflüsse. Einem weiteren Preisanstieg dürften dennoch Grenzen gesetzt sein, da das rekordhohe Preisniveau Bremsspuren bei der physischen Nachfrage in China und Indien hinterlassen dürfte. Wir erwarten einen Goldpreis von 2.600 US-Dollar je Feinunze am Jahresende und im nächsten Jahr.
Der Goldpreis eilt in diesem Jahr von Rekordhoch zu Rekordhoch (siehe Grafik 1). Mit einem Plus von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn würde Gold nach derzeitigem Stand die beste Jahresperformance seit mindestens 14 Jahren aufweisen. Zudem stellt Gold damit fast alle anderen Anlageklassen in den Schatten. Ausnahme ist die Kryptowährung Bitcoin, die rund 60 Prozent höher handelt als Anfang des Jahres, im Gegensatz zu Gold aber noch unter ihrem im März verzeichneten Rekordhoch notiert. Die Preisstärke des Edelmetalls zeigt sich zudem keineswegs nur in US-Dollar. Auch in zahlreichen anderen Währungen wie Euro, britisches Pfund, Schweizer Franken sowie chinesischer Renminbi und indische Rupie markierte der Goldpreis vor Kurzem ein Rekordniveau. Will heißen, die genannten Währungen sind gegenüber Gold so schwach wie nie zuvor.
Grafik 1: Goldpreis in US-Dollar und in Euro so hoch wie nie zuvor
Auslöser für den Preissprung im September war die größer als erwartet ausgefallene Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 50 Basispunkte. Auch wenn Fed-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz versuchte, Erwartungen an weitere Zinssenkungen in diesem Ausmaß zu dämpfen, ließ sich der Markt davon zunächst nicht beeindrucken und preiste bis zum Jahresende weitere Zinssenkungen von 75 Basispunkten ein. Bei noch zwei ausstehenden Sitzungen hätte das eine nochmalige Zinssenkung um 50 Basispunkte entweder im November oder Dezember bedeutet. Auch für das nächste Jahr ging der Markt von weiteren aggressiven Zinssenkungen aus, die über das von unseren Volkswirten erwartete Ausmaß hinausgegangen wären.
Nach der Veröffentlichung überraschend robuster US-Arbeitsmarktdaten Anfang Oktober setzte eine Korrektur der überzogenen Zinssenkungserwartungen ein. Wenige Tage später waren nicht einmal Zinssenkungen der Fed um 50 Basispunkte bis zum Jahresende vollständig eingepreist. Die US-Inflationsdaten fielen ebenfalls etwas stärker aus als erwartet und versetzten den Zinssenkungserwartungen damit einen weiteren Dämpfer. Für Mitte nächsten Jahres wird nun ein 50 Basispunkte höheres US-Leitzinsniveau erwartet als noch Anfang Oktober. Am Goldpreis ging die starke Korrektur der Zinserwartungen nicht spurlos vorüber. Der Preis fiel zunächst auf gut 2.600 US-Dollar je Feinunze. Damit hielt sich der Preisrückgang allerdings in Grenzen. Dass Gold nicht noch stärker unter Druck geriet und danach die Verluste wieder aufholte, dürfte an den zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran liegen. Denn Gold profitiert nicht nur von Zinssenkungserwartungen, sondern auch von seiner Eigenschaft als sicherer Hafen. Ein weiterer Grund könnte die Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahlen Anfang November sein. Umfragen wenige Wochen davor zeigen den früheren Präsidenten Donald Trump im Aufwind. Sollte er im Januar wieder ins Weiße Haus zurückkehren, dürften die Inflationsrisiken merklich zunehmen, da Trump neue Zölle einführen bzw. bestehende Zölle erhöhen will. Eine steigende Inflation ist positiv für Gold, falls die Fed darauf nicht angemessen reagiert. Dieses Risiko besteht, da Trump auch Einfluss auf die Zinsentscheidungen der Fed nehmen will.
Ein wichtiger preistreibender Faktor bleiben zudem die Goldkäufe der Zentralbanken. Die chinesische Zentralbank hatte zwar für Ende September unveränderte Goldreserven von 72,8 Millionen Unzen (2.264 Tonnen) ausgewiesen. Damit hat sie seit fünf Monaten keine Goldkäufe mehr getätigt. Doch auch ohne größeres Zutun Chinas beliefen sich die Goldkäufe der Zentralbanken im ersten Halbjahr laut World Gold Council auf 483 Tonnen, weil die Zentralbanken anderer Länder wie Indien, Türkei oder Polen weiterhin große Mengen Gold kauften und darüber hinaus ein beträchtlicher Teil der Käufe zuvor in keiner offiziellen Statistik auftauchte. Die Zentralbankkäufe dürften auch in diesem Jahr eine wesentliche Stütze für die Goldnachfrage bleiben, wenngleich sie nicht ganz das rekordhohe Niveau der beiden Vorjahre erreichen dürften. Für anhaltende Goldkäufe spricht auch eine Umfrage, die der World Gold Council im Frühjahr unter Zentralbanken durchgeführt hatte. Demnach gaben 29 Prozent der befragten Zentralbanken an, ihre Goldreserven in den kommenden zwölf Monaten weiter aufstocken zu wollen. Zudem erwarteten 81 Prozent, dass die Goldreserven unabhängig von der eigenen Entscheidung in den nächsten zwölf Monaten steigen werden.
Bei den Gold-ETFs hat im Laufe des Jahres ein Stimmungswandel stattgefunden. Bis einschließlich April verzeichneten sie an elf aufeinanderfolgenden Monaten Nettoabflüsse, die sich laut Angaben des World Gold Council auf fast 400 Tonnen summierten. Seit Mai gab es fünf Monate in Folge mit Nettozuflüssen von insgesamt 120 Tonnen (siehe Grafik 2). Der World Gold Council berichtete für September einen weiteren Anstieg der Gold-ETF-Bestände um 18,4 Tonnen. Das war zwar weniger als in den zwei Monaten zuvor, auch weil in Europa wieder leichte Nettoabflüsse zu verzeichnen waren, während in den vier Monaten zuvor auch hier Kaufinteresse bestand. Dagegen gab es in Nordamerika den dritten Monat in Folge deutliche Mittelzuflüsse. Die Bestände der Gold-ETFs sind im dritten Quartal um fast 95 Tonnen gestiegen. Die ETF-Anleger leisteten damit erstmals seit zehn Quartalen wieder einen positiven Beitrag zur Goldnachfrage, was als ermutigendes Signal zu werten ist.
Grafik 2: Gold-ETFs verzeichnen seit Mai wieder Zuflüsse
Monatsveränderung der Gold-ETF-Bestände
Die Zinssenkungserwartungen an die Fed sind mittlerweile so stark zurückgegangen, dass von dieser Seite kein Gegenwind mehr zu erwarten ist. Einem weiteren Preisanstieg dürften dennoch Grenzen gesetzt sein. So zeigt der kräftige Preisanstieg bereits Bremsspuren bei der physischen Nachfrage. Besonders sichtbar ist das in China, wo die Goldimporte über Hongkong und die Schweiz im August auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2021 eingebrochen waren (siehe Grafik 3). Auch in Indien dürfte das rekordhohe Preisniveau bremsend auf die Nachfrage wirken, da die privaten Haushalte dort für gewöhnlich sehr sensibel auf Preisveränderungen reagieren.
Grafik 3: Hoher Goldpreis dürfte Goldnachfrage in China und Indien ausbremsen
Dass es dazu zunächst noch nicht kam und die Goldimporte Indiens im August sogar kräftig stiegen, dürfte daran gelegen haben, dass die Steuer auf Goldimporte im Juli deutlich gesenkt wurde. Dadurch wurde der Preisanstieg in lokaler Währung offenbar überkompensiert. Dabei könnte es auch zu vorgezogenen Käufen für die im Herbst anstehende Feiertags- und Hochzeitssaison gekommen sein, die dann fehlen würden. Die inzwischen veröffentlichten Daten der Eidgenössischen Zollbehörde für September zeigten einen Einbruch der Schweizer Goldexporte nach Indien um fast 90 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2023. Die indische Zentralbank hatte ihrerseits einen Rückgang der Goldimporte im September um mehr als die Hälfte ausgewiesen. Somit scheint sich zu bestätigen, dass der kräftige Anstieg der indischen Goldimporte im August auf die Senkung der Importsteuer zurückzuführen und nur von kurzer Dauer war.
Wir rechnen damit, dass sich der Goldpreis in den kommenden Monaten nahe der Marke von 2.600 US-Dollar einpendeln wird. Für ein neues Rekordniveau müssten schon die Zinssenkungserwartungen wieder merklich zunehmen oder sich die Lage im Nahen Osten zuspitzen.
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WKN |
Basiswert |
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Bewertungstag |
Quanto |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gold |
2.800,00 USD |
5,45 % |
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19.12.2025 |
Ja |
260,11/260,18 EUR |
|
Gold |
2.800,00 USD |
7,51 % |
8,46 % |
19.12.2025 |
Nein |
235,91/235,97 EUR |
|
Gold |
2.350,00 USD |
17,46 % |
2,94 % |
19.12.2025 |
Ja |
227,01/227,08 EUR |
|
Gold |
2.350,00 USD |
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19.12.2025 |
Nein |
206,36/206,42 EUR |
BEST Turbo-Optionsscheine
WKN |
Basiswert |
Typ |
Basispreis/Knock-Out-Barriere |
Hebel |
Laufzeit |
Quanto |
Geld-/Briefkurs |
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Gold |
Call |
2.046,9717 USD |
4,2 |
Unbegrenzt |
Ja |
70,70/70,72 EUR |
|
Gold |
Call |
2.095,7358 USD |
4,2 |
Unbegrenzt |
Nein |
61,04/61,05 EUR |
|
Gold |
Call |
2.381,6402 USD |
8,0 |
Unbegrenzt |
Ja |
37,08/37,09 EUR |
|
Gold |
Call |
2.409,6738 USD |
8,0 |
Unbegrenzt |
Nein |
31,86/31,87 EUR |
|
Gold |
Put |
3.303,3453 USD |
5,3 |
Unbegrenzt |
Ja |
55,44/55,45 EUR |
|
Gold |
Put |
3.258,1846 USD |
5,4 |
Unbegrenzt |
Nein |
47,25/47,26 EUR |
|
Gold |
Put |
3.124,1052 USD |
7,9 |
Unbegrenzt |
Ja |
37,48/37,49 EUR |
|
Gold |
Put |
3.088,9195 USD |
8,1 |
Unbegrenzt |
Nein |
31,48/31,49 EUR |
Stand: 23. Oktober 2024; Quelle: Société Générale
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt zu Informationszwecken lediglich in Kurzform und stellt einen Auszug aus dem Gesamtangebot von Société Générale sowie keine Anlageempfehlung dar. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.