Mit Kapitalschutz-Zertifikaten haben Anleger die Möglichkeit, am Laufzeitende an der Kursentwicklung eines Basiswerts teilzuhaben und gleichzeitig einen Kapitalschutz zu genießen. Bei Emission werden diverse Parameter festgelegt. Zum einen der Basispreis. Er ist maßgeblich für die Berechnung des Rückzahlungsbetrags am Laufzeitende und entspricht in der Regel dem Basiswertkurs zum Zeitpunkt der Zertifikatsauflage. Weiterhin wird der Mindestbetrag definiert, zu dem das Kapitalschutz-Zertifikat bei Fälligkeit zurückgezahlt wird. In den meisten Fällen beträgt er 100,00 Euro. Die Höhe der Rückzahlung bei Fälligkeit hängt von der Wertentwicklung des Basiswerts ab. Notiert der Kurs über dem Basispreis, partizipiert der Anleger direkt an der Entwicklung des Basiswerts. Die Performance wird wie folgt berechnet: Der Schlusskurs am Bewertungstag (Referenzpreis) wird durch den Basispreis geteilt. Um nun den Rückzahlungsbetrag des Kapitalschutz-Zertifikats zu bestimmen, wird das Ergebnis mit dem Berechnungsbetrag (entspricht dem Mindestbetrag) multipliziert. Sollte der Basiswert am Bewertungstag auf oder unter dem Basispreis schließen, entspricht die Rückzahlung dem Mindestbetrag.

Kapitalschutz-Zertifikate haben eine feste Laufzeit, können aber vor Fälligkeit verkauft werden. Anleger sollten dabei bedenken, dass der beim Verkauf realisierte Betrag unter dem Mindestbetrag oder dem Kurs liegt, zu dem das Zertifikat erworben wurde, und so ein Kapitalverlust entstehen kann. Bei einem Kauf während der Laufzeit muss beachtet werden, dass wenn der Kaufkurs oberhalb des Mindestbetrags liegt, sich der Kapitalschutz auf den Mindestbetrag beschränkt und ein Kapitalverlust somit ebenfalls möglich ist.

Beispiel*:
Ein Anleger erwartet auf Sicht von drei Jahren einen Kursanstieg des ABC-Index, möchte jedoch vor einem Kapitalverlust zum Ende der drei Jahre geschützt sein. Er entschließt sich zum Kauf eines Kapitalschutz-Zertifikats auf den ABC-Index (aktueller Indexstand: 15.000 Punkte) zum Preis von 100 Euro. Die Laufzeit des Zertifikats beträgt drei Jahre, der Basispreis liegt bei 15.000 Punkten und der Berechnungsbetrag sowie der Mindestbetrag bei jeweils 100 Euro.

Fall 1:
Der ABC-Index steigt wie erwartet und liegt am Ende der Laufzeit 3.000 Punkte höher bei 18.000 Indexpunkten (+20 Prozent). Das Kapitalschutz-Zertifikat vollzieht diese Entwicklung zum Laufzeitende in gleichem Umfang nach und steigt ebenfalls um 20 Prozent von 100 Euro auf 120 Euro.

Fall 2:
Der ABC-Index hat sich nicht verändert und liegt am Bewertungstag wie zum Zeitpunkt des Kaufs bei 15.000 Indexpunkten (±0 Prozent). Das Kapitalschutz-Zertifikat notiert mit 100 Euro ebenfalls unverändert (±0 Prozent).

Fall 3:
Der ABC-Index fällt bis zum Laufzeitende von 15.000 Indexpunkten um 3.000 Punkte auf 12.000 Indexpunkte (–20 Prozent). Hier kommt der Kapitalschutz zum Tragen, denn die Rückzahlung erfolgt bei Fälligkeit des Zertifikats zum Mindestbetrag von 100 Euro (±0 Prozent).

Capped-Variante
Société Générale bietet neben der Classic-Variante auch Capped Kapitalschutz-Zertifikate an. Der Zusatz Capped steht dafür, dass der Gewinn auf einen Höchstbetrag durch einen Cap begrenzt ist.

An Kurssteigerungen über diesen Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil. Damit entspricht der maximale Anlageerfolg zwar »nur« dem Höchstbetrag, doch im Gegenzug ist dafür oft ein höherer Mindestbetrag (Kapitalschutz) möglich.