Der VW-Konzern ist mit einer komplexen Struktur an den Aktienmärkten vertreten. Einerseits gibt es VW-Stämme (drei Großaktionäre und nur ein geringer Streubesitz) und VW-Vorzüge, die die Gesellschaft im DAX und im EURO STOXX 50 repräsentieren. Darüber hinaus gibt es die Porsche Automobil Holding, die im Besitz von ca. 53,3 Prozent der VW-Stämme ist und ihrerseits mit ihren börsennotierten Vorzügen ebenfalls im DAX vertreten ist. Zusätzlich gibt es die Porsche AG. Deren Stämme liegen zu 75,0 Prozent bei VW und zu 25,0 Prozent bei der Porsche Automobil Holding. Von der Porsche AG sind die Vorzüge zu 75 Prozent im Besitz von VW und zu 25 Prozent im Streubesitz, was für eine Aufnahme in den DAX gereicht hat. Des Weiteren hat Volkswagen seine Lkw-Aktivitäten in der Gesellschaft Traton gebündelt, die ihrerseits mit ihren Stämmen im SDAX vertreten ist. Trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten von Investments sind die VW Vz. aus technischer Sicht von hohem Interesse, da diese Aktie im Regelfall idealtypische Hausse- und Baissetrends herausbildet – oft mit einer hohen Auf- bzw. Abwärtsdynamik.

So hatten die VW Vz. (Start am Coronabaissetief im März 2020 bei 79,40 Euro) einen neuen Haussetrend etabliert, der den Titel bis zum März 2021 auf ein Haussetop bei 252,20 Euro führte. Dort ergab sich oberhalb der Unterstützung von 200,00 Euro eine Seitwärtsbewegung, die den Charakter eines (Trading-)Doppeltops angenommen hat. Zum Jahreswechsel 2021/2022 war der Wert – parallel zur technischen Eintrübung an den Gesamtmärkten – mit einem Verkaufssignal aus dem Haussetrend und der Trading-Topformation herausgefallen und hatte zeitgleich die 200-Tage-Linie von oben nach unten geschnitten. Seitdem lag ein Baissetrend vor, wobei es allerdings zwischendurch nicht nur die normalen, bereits »hohen« Brutto-Dividenden, sondern zum Jahreswechsel 2022/2023 noch eine üppige Sonderdividende von 19,06 Euro gab. Im Laufe des Jahres 2023 gab es bereits zwei Versuche, sich über die fallende 200-Tage-Linie nach oben abzusetzen, jedoch hat sich insgesamt nur eine Abschwächung der Baissedynamik und damit das Hereinlaufen in eine »Keilformation« ergeben (Kurstief bei 97,80 Euro). Hierbei handelt es sich um eine charttechnische Formation, die eine mittelfristige Verbesserung vorbereitet.