Der TecDAX, ein Performance-Index, umfasst die 30 führenden Aktien aus dem deutschen Technologiebereich. Diese TecDAX-Titel sind je nach Free-Float-Marktkapitalisierung entweder auch im DAX, im MDAX oder im SDAX enthalten. Der TecDAX, der am 24. März 2003 startete, war bereits mehrmals von Indexreformen betroffen. Die nächste größere Veränderung steht am 18. März 2024 an. Bisher hat der TecDAX eine Kappungsgrenze von 10,0 Prozent, die bei jeder Quartalsanpassung zur Anwendung kommt und bei SAP, Deutsche Telekom, Infineon und Siemens Healthineers gegriffen hat. Die neue Kappungsgrenze wird 15,0 Prozent betragen. Sie wird noch bei SAP, Deutsche Telekom und Infineon greifen. Einerseits wird der Anteil der sechs DAX-Titel im TecDAX auf fast 70,0 Prozent steigen (zuvor 58,3 Prozent), sodass die Indexkonzentration zunimmt. Andererseits wird dadurch die »Repräsentativität« für den deutschen Technologiebereich etwas vergrößert.

Damit stellt sich mit Blick auf die technische Gesamtsituation des TecDAX die Frage, ob sich die »Erfolgsgeschichte« mit der veränderten Indexstruktur fortsetzen wird. Zuerst sollte hier ein Blick auf die technischen Erfahrungen mit dem Nasdaq Composite Index (über 2.500 US-Titel) und dem Nasdaq 100 weiterhelfen, der die großen US-Technologieaktien – ebenfalls mit einer Kappung im Index – enthält. Der Nasdaq 100 weist hier eine lang- und mittelfristige Relative Stärke auf, liefert die besseren Haussetrends und eine etwas bessere Kursperformance. Die großen US-Tech-Aktien sind im Regelfall die »technischen Zugpferde«. Der zweite Aspekt ist die technische Marktbreite. Hier sollte die Mehrzahl der sechs DAX-Titel eine ansprechende technische Gesamtlage aufweisen, sonst kann eine Hausse im TecDAX nur schwer entstehen.

Der TecDAX, der während des Haussezyklus (Anfang 2009 bis Ende 2021) mit einem Anstieg von +671,2 Prozent bereits den DAX (+230,2 Prozent im selben Zeitraum), den MDAX (+526,0 Prozent) und den SDAX (+486,1 Prozent) deutlich geschlagen hatte, hat im Bereich seiner damaligen Topkurse (3.800 bis 4.020 Punkte) eine Widerstandszone hinterlassen. Die Zwischenbaisse im Jahr 2022 führte den TecDAX bis auf ein Tief von 2.594 Punkten. Als Konsequenz liegt ein moderater, langfristiger Haussetrend vor (Haussetrendlinie derzeit bei 2.850 Punkten), der am Coronakurstief (März 2020) bei 2.128 Punkten startete. Im vierten Quartal 2022 konnte der TecDAX diese Zwischenbaisse verlassen und mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie eine neue Aufwärtsbewegung etablieren. Hierbei ergab sich unterhalb der Widerstandszone um 3.310 Punkte eine mittelfristige, volatile Seitwärtspendelbewegung. Sie hatte insgesamt bereits einen trendbestätigenden Charakter (nach oben). Zuletzt ist der TecDAX mit einem Investmentkaufsignal über diese Zone gelaufen, sodass sich die Hausse seit dem Jahr 2020 fortsetzt. Hierbei deutet die technische Gesamtlage für den TecDAX für das Jahr 2024 unverändert eine Relative Stärke im deutschen Indexvergleich und ein Hereinlaufen in die alte Widerstandszone an (3.800 bis 4.020 Punkte).