Märkte
Hoffnungen auf stark fallende Leitzinsen treiben DAX auf Allzeithoch
Zum Jahreswechsel dürfte die weitere DAX-Entwicklung davon abhängen, ob sich die Zinssenkungsspekulationen verstärken und sich deshalb der Rutsch der Bondrenditen fortsetzt. Das mittelfristige Potenzial am deutschen Aktienmarkt wird jedoch davon bestimmt werden, wie sich der Trend der DAX-Gewinnerwartungen entwickeln wird.
Hoffnungen auf schon bald stark sinkende Leitzinsen im Euroraum und den USA und der deutliche Rückgang der Renditen für 10-jährige Staatsanleihen haben den DAX im Dezember auf neue Allzeithochs steigen lassen. Angesichts der zuletzt überraschend stark gefallenen Inflationsrate wird am Kapitalmarkt mittlerweile eingepreist, dass die EZB ihre Leitzinsen bis Ende 2024 um 1,5 Prozentpunkte senken wird (siehe Grafik 1). Noch Ende Oktober wurden nur Leitzinssenkungen um 0,5 Prozentpunkte für möglich gehalten. Auch für die US-Notenbank werden zunehmend Zinssenkungen erwartet. Als Folge sind die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen in Deutschland von 3,0 auf 2,2 Prozent und in den USA von 5,0 auf 4,2 Prozent kräftig gefallen (Stand Mitte Dezember 2023).
Bei der fulminanten DAX-Erholung seit Ende Oktober auf neue Rekordhochs hat geholfen, dass auch der Trend der DAX-Gewinnerwartungen mit 1.430 Indexpunkten weiterhin nahe seinem Allzeithoch notiert (siehe Grafik 2). Der DAX weist damit derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12 auf.
Grafik 1: Markt erwartet EZB-Einlagensatz von 2,5 Prozent für Ende 2024
Markterwartungen für EZB-Einlagensatz (Ende 2024)
Zum Jahreswechsel dürfte die weitere DAX-Entwicklung davon abhängen, ob sich der Rutsch der Bondrenditen fortsetzt. Sollten die 10-jährigen Renditen unter 2 Prozent für deutsche und deutlich unter 4 Prozent für US-Anleihen fallen, hätte auch der DAX kurzfristig weiteres Potenzial – auch wenn der Relative-Stärke-Index (RSI, 14 Tage) des DAX mit 84 bereits in der zweiten Dezemberwoche eine »sehr stark überkaufte« Marktphase angezeigt hat, auf die häufig eine Verschnaufpause an den Aktienmärkten folgt. Das mittelfristige Potenzial am deutschen Aktienmarkt wird jedoch von der Entwicklung der Gewinnerwartungen abhängen. Auf Basis der momentanen Markterwartungen werden die DAX-Gewinne im Geschäftsjahr 2024 um 7 Prozent zulegen. Wir sind jedoch skeptischer und rechnen mit stagnierenden Gewinnen, auch wenn manche Unternehmen bereits Kosteneinsparungen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) anvisieren. Doch 2024 dürften die negativen Effekte der starken Leitzinserhöhungen um insgesamt 4,5 Prozentpunkte im Euroraum und 5,25 Prozentpunkte in den USA die positiven KI-Effekte überlagern.
Grafik 2: Trend der DAX-Gewinnerwartungen nahe Allzeithoch
DAX-Gewinnerwartungen (kommende 12 Monate)
Laut unseren Prognosen dürfte die deutsche Wirtschaft im neuen Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen, die im Euroraum mit +0,1 Prozent und in den USA mit +1,0 Prozent nur moderat zulegen. Unserer Meinung nach ist in diesem Konjunkturumfeld der Ausblick für die DAX-Unternehmensgewinne nicht stark genug für einen neuen, dynamischen DAX-Aufwärtstrend. In diesem Zusammenhang fällt uns derzeit auf, dass die negativen Gewinnrevisionen deutlich zunehmen. So haben die Unternehmensanalysten für 25 der 40 DAX-Unternehmen ihre durchschnittlichen Prognosen für den Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2024 nach unten angepasst. Auch im EURO STOXX 50 gab es mit 28 negativen Gewinnrevisionen zuletzt einen deutlichen Überhang an negativen Anpassungen (siehe Tabelle 1).
Daher gehen wir trotz des neuen DAX-Allzeithochs davon aus, dass der DAX zum Jahreswechsel kurzfristig nur ein geringes Kurspotenzial hat. Wir empfehlen Investoren, auch im Börsenjahr 2024 vor allem auf DAX-Korrekturen von 5 bis 10 Prozent zu setzen, um Positionen am deutschen Aktienmarkt aufzustocken.
Stand: 11. Dezember 2023; Quelle: FactSet-Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.
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Discount-Zertifikate
WKN |
Basiswert |
Cap |
Discount |
Max. Rendite p.a. |
Bewertungstag |
Geld-/Briefkurs |
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EURO STOXX 50 |
2.950,00 Pkt. |
36,94 % |
4,15 % |
20.09.2024 |
28,57/28,58 EUR |
|
EURO STOXX 50 |
4.650,00 Pkt. |
6,14 % |
12,01 % |
20.09.2024 |
42,53/42,54 EUR |
|
Prosus |
20,00 EUR |
36,41 % |
7,00 % |
20.09.2024 |
18,96/18,97 EUR |
|
Eni |
14,00 EUR |
12,90 % |
9,53 % |
19.09.2024 |
13,03/13,04 EUR |
|
TotalEnergies |
55,00 EUR |
16,77 % |
8,90 % |
20.09.2024 |
51,42/51,44 EUR |
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Inditex |
40,00 EUR |
6,75 % |
15,29 % |
20.09.2024 |
35,74/35,76 EUR |
|
adidas |
185,00 EUR |
13,58 % |
14,42 % |
20.09.2024 |
166,32/166,39 EUR |
Faktor-Optionsscheine
WKN |
Basiswert |
Strategie |
Faktor |
Laufzeit |
Geld-/Briefkurs |
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EURO STOXX 50 |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
24,14/24,19 EUR |
|
EURO STOXX 50 |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
8,00/8,01 EUR |
|
Prosus |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
16,00/16,05 EUR |
|
Prosus |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
1,49/1,50 EUR |
|
Eni |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
25,69/25,75 EUR |
|
Eni |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
5,51/5,52 EUR |
|
BBVA |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
42,14/42,27 EUR |
|
BBVA |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
6,63/6,65 EUR |
|
UniCredit |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
28,59/28,68 EUR |
|
UniCredit |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
10,76/10,79 EUR |
|
TotalEnergies |
Long |
4 |
Unbegrenzt |
28,24/28,32 EUR |
|
TotalEnergies |
Short |
–4 |
Unbegrenzt |
6,34/6,36 EUR |
Stand: 19. Dezember 2023; Quelle: Société Générale
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