Märkte
DAX geht mit Konjunktur- und Gewinnsorgen in das Jahr 2024
Nach den deutlichen Kursverlusten von Juli bis Oktober hat der »stark überverkaufte« DAX Anfang November eine Erholung gestartet, die sich durchaus einige Wochen fortsetzen könnte. Jedoch sprechen die für das Geschäftsjahr 2024 wohl weiterhin zu hohen Gewinnprognosen der Unternehmensanalysten dafür, dass es für eine nachhaltige DAX-Trendwende nach oben noch zu früh ist.
Nach der deutlichen Korrektur der Aktienmärkte von Juli bis Oktober erreichten Anfang November verschiedene Indikatoren zum Anlegersentiment Niveaus, auf die häufig eine kurzfristige Erholung der Aktienmärkte folgt. So zeigte der Relative-Stärke-Index (RSI) für den DAX mit unter 30 eine »stark überverkaufte« Marktphase an, und das Verhältnis von Verkaufs- zu Kaufoptionen an den Optionsmärkten erreichte hohe Niveaus. Zudem fällt bei DAX-Ständen unter 15.000 Punkten das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX in den Bereich von 10, was wohl Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen hat. Denn damit liegt das DAX-KGV deutlich unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 13 (siehe Grafik 1).
Grafik 1: DAX-KGV notiert im Bereich von 10
DAX: Kurs-Gewinn-Verhältnis seit 2013
Das recht pessimistische Anlegersentiment und das niedrige DAX-KGV sprechen dafür, dass der DAX die (technische) Erholung durchaus mehrere Wochen fortsetzen könnte. Allerdings ist diese Erholung wohl noch nicht der Beginn einer nachhaltigen DAX-Trendwende nach oben. Denn dafür sind unserer Meinung nach die Markterwartungen für die Konjunktur und die Unternehmensgewinne im kommenden Jahr weiter zu optimistisch. So haben sich viele der für DAX-Investoren wichtigen Konjunkturtrends zuletzt eingetrübt. In den USA war der Sektor-Index für Transportaktien (Dow Transport) in drei Monaten von 16.200 auf 14.000 Indexpunkte eingebrochen. Und der Kupferpreis hatte im gleichen Zeitraum von 8.500 auf 8.100 US-Dollar je Tonne korrigiert, obwohl Chinas Regierung einen Strauß voller Maßnahmen angekündigt hat, um die Konjunktur anzufeuern. Trotz dieser negativen Faktoren und einer restriktiven Geldpolitik (inverse Zinsstrukturkurven, negatives M1-Geldmengenwachstum) rechnen die Analysten für das kommende Jahr mit recht kräftigen Gewinnsteigerungen. So wird für den DAX derzeit für 2024 ein Gewinnwachstum von 7 Prozent erwartet, nach einem Plus von 1 Prozent für das Geschäftsjahr 2023 (siehe Grafik 2).
Auch bei den Analystenschätzungen für die Gewinnentwicklung der 40 DAX-Unternehmen zeigen sich zunehmend Bremsspuren. So haben die Analysten im vergangenen Quartal für 21 DAX-Unternehmen ihre Schätzungen für den Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2023 nach unten angepasst (siehe Tabelle 1). Erstmals seit längerer Zeit gab es damit mehr negative als positive DAX-Gewinnrevisionen.
Grafik 2: DAX-Gewinnerwartungen zuletzt nur leicht rückläufig
DAX-Gewinnerwartungen für Geschäftsjahre
Für den EURO STOXX 50 liegen die Erwartungen bei 4 Prozent (2023) und 5 Prozent (2024). Und für den S&P 500 wird für 2023 zwar nur noch ein Gewinnwachstum von 1 Prozent prognostiziert, doch 2024 sollen die Gewinne bereits wieder 11 Prozent über dem Vorjahr liegen. Wir halten diese Gewinnprognosen für deutlich zu ambitioniert. Deshalb gehen wir davon aus, dass in den kommenden Monaten die Unternehmensanalysten ihre Gewinnschätzungen stetig herabsetzen müssen, was die Aktienmärkte regelmäßig bremsen dürfte.
Anleger sollten daher Aktienpositionen am europäischen Aktienmarkt im größeren Umfang vorrangig in sehr nervösen Marktphasen aufstocken, in denen beispielsweise die implizite Volatilität VDAX über 25 steigt. Aber auch in der jüngsten DAX-Korrektur ist der VDAX in der Spitze »nur« auf 22 gestiegen, da scheinbar viele gelassene Investoren weiterhin überzeugt sind, dass sich die positive Entwicklung der Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen fortsetzen werde. Wir bezweifeln das und sind daher überzeugt, dass die Anfang November gestartete »technische« DAX-Erholung noch nicht den Beginn einer nachhaltigen DAX-Trendwende markiert.
Stand: 13. November 2023; Quelle: FactSet-Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.
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WKN |
Basiswert |
Cap |
Discount |
Max. Rendite p.a. |
Bewertungstag |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|---|
DAX |
10.200,00 Pkt. |
38,23 % |
4,27 % |
20.09.2024 |
98,40/98,41 EUR |
|
DAX |
16.450,00 Pkt. |
4,87 % |
10,01 % |
20.09.2024 |
151,60/151,61 EUR |
|
adidas |
190,00 EUR |
11,28 % |
17,75 % |
20.09.2024 |
165,01/165,09 EUR |
|
Heidelberg Materials |
70,00 EUR |
12,68 % |
13,48 % |
20.09.2024 |
62,78/62,81 EUR |
|
RWE |
38,80 EUR |
9,51 % |
15,45 % |
20.09.2024 |
34,27/34,29 EUR |
|
E.ON |
11,20 EUR |
11,96 % |
10,84 % |
20.09.2024 |
10,24/10,25 EUR |
|
BMW |
98,00 EUR |
9,75 % |
18,84 % |
20.09.2024 |
84,44/84,48 EUR |
Faktor-Optionsscheine
WKN |
Basiswert |
Strategie |
Faktor |
Laufzeit |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|
DAX |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
10,82/10,83 EUR |
|
DAX |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
2,72/2,73 EUR |
|
adidas |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
9,41/9,52 EUR |
|
adidas |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
5,15/5,16 EUR |
|
Heidelberg Materials |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
39,12/39,20 EUR |
|
Heidelberg Materials |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
11,09/11,11 EUR |
|
RWE |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
9,91/9,92 EUR |
|
RWE |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
8,39/8,41 EUR |
|
E.ON |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
24,85/24,90 EUR |
|
E.ON |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
9,11/9,13 EUR |
|
BMW |
Long |
3 |
Unbegrenzt |
29,74/29,79 EUR |
|
BMW |
Short |
–3 |
Unbegrenzt |
10,89/10,91 EUR |
Stand: 22. November 2023; Quelle: Société Générale
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