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Gold im Fokus – Rekordhohe Preise bremsen physische Goldnachfrage im zweiten Quartal

Der World Gold Council (WGC) veröffentlichte Ende Juli seinen Bericht zu den Nachfragetrends am Goldmarkt im zweiten Quartal. Demnach fiel die klassische Goldnachfrage mit 929 Tonnen nur verhalten aus. Sie war damit 6,5 Prozent geringer als im Vorjahr und so niedrig wie zuletzt im dritten Quartal 2021. Die Schwäche erfasste fast alle Bereiche und Regionen, wobei es auch vereinzelte Lichtblicke gab. Insbesondere die rekordhohen Goldpreise erwiesen sich dabei als Bremsfaktor.

Besonders schwach war die Schmucknachfrage, die um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf das niedrigste Niveau seit fast vier Jahren zurückging. Die Nachfrage nach Barren und Münzen fiel um 5 Prozent auf ein 2-Jahres-Tief. Die Investmentnachfrage blieb zwar auf dem Vorjahresniveau, allerdings nur, weil die Gold-ETFs deutlich geringere Abflüsse verzeichneten als im Vorjahr. Positive Impulse kamen von der Industrienachfrage, die zu unbedeutend ist, um einen nennenswerten Einfluss auf die Gesamtnachfrage zu haben, und von den Käufen der Zentralbanken. Letztere übertrafen das Vorjahresniveau um 6 Prozent. Den stärksten Anstieg, nämlich um mehr als 50 Prozent, verzeichnete die Kategorie der außerbörslichen Goldkäufe (OTC) und Sonstiges. Unter Einbeziehung dieser Kategorie lag die Goldnachfrage im zweiten Quartal sogar 4 Prozent höher als im Vorjahr bei 1.258 Tonnen (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Klassische Goldnachfrage durch hohen Goldpreis belastet

Die Nachfrageentwicklung im ersten Halbjahr war ähnlich. Die Gesamtnachfrage blieb 5 Prozent unter dem Niveau im Vorjahr. Dazu trugen insbesondere eine schwächere Schmuck- und Investmentnachfrage bei. Letztere wurde vor allem durch die kräftigen ETF-Abflüsse im ersten Quartal verursacht. Dem standen eine höhere Industrienachfrage und höhere Goldkäufe der Zentralbanken gegenüber. Die hohen OTC-Käufe im zweiten Quartal führten dazu, dass die Goldnachfrage im ersten Halbjahr einschließlich dieser Kategorie das Vorjahresniveau geringfügig übertraf.

Die Schwäche bei der Schmucknachfrage war insbesondere auf die beiden wichtigsten Absatzmärkte China und Indien zurückzuführen. In China wurde im zweiten Quartal 35 Prozent weniger Goldschmuck verkauft als im Vorjahr. In Indien belief sich der Rückgang auf 17 Prozent. Die dortige Schmucknachfrage erholte sich im zweiten Quartal gegenüber dem schwachen Vorquartal zwar leicht, blieb aber auf einem niedrigen Niveau. In China brach sie dagegen auf das niedrigste Niveau für ein zweites Quartal seit 15 Jahren ein. Die rekordhohen Preise dürften hier bremsend gewirkt haben. Bei China kam die unsichere wirtschaftliche Entwicklung als Belastungsfaktor hinzu. Aber auch andere bedeutende Absatzmärkte für Goldschmuck wie der Mittlere Osten und die Türkei verzeichneten deutliche Nachfragerückgänge.

Die Nachfrage nach Barren und Münzen war in den wichtigen westlichen Absatzmärkten schwach. In Deutschland wurden im zweiten Quartal sogar 2 Tonnen mehr Barren und Münzen zurückgegeben als erworben. Das passierte zuletzt vor 20 Jahren. In den USA halbierten sich die Käufe von Barren und Münzen gegenüber dem Vorjahr, wobei auch eine hohe Vergleichsbasis den Rückgang verursachte. Ein Grund für die Kaufzurückhaltung dürfte das hohe Preisniveau gewesen sein. Sowohl in US-Dollar als auch in Euro erreichte der Goldpreis im zweiten Quartal ein Rekordniveau. Dem standen allerdings stärkere Käufe in China und Indien gegenüber. In China wurden im zweiten Quartal gut 60 Prozent mehr Barren und Münzen gekauft als im Vorjahr, in Indien 46 Prozent. Im Gegensatz zu den westlichen Anlegern ließen sich die Käufer in China und Indien auch nicht von den rekordhohen Preisen abhalten.

Die Goldkäufe der Zentralbanken leisteten erneut einen positiven Beitrag zur Goldnachfrage. Sie kauften im zweiten Quartal 183 Tonnen Gold, was zwar deutlich weniger war als im Vorquartal. Die Käufe im ersten Halbjahr summierten sich aber auf 483 Tonnen, was 5 Prozent über dem bisherigen Rekordwert im ersten Halbjahr des Vorjahres liegt (siehe Grafik 2). Die Zentralbanken Polens und Indiens waren im zweiten Quartal mit jeweils 19 Tonnen die größten Käufer, gefolgt von der türkischen Zentralbank mit 15 Tonnen. Die chinesische Zentralbank, die in den Quartalen zuvor der größte Käufer war, kaufte dagegen nur noch 2 Tonnen, wobei sie im Mai und Juni keine weiteren Käufe mehr tätigte. Erneut wurden beträchtliche Mengen der Goldkäufe nicht gemeldet, waren also keiner bestimmten Zentralbank zuzuordnen. Der Anteil dieser Käufe an den Zentralbankkäufen insgesamt belief sich im zweiten Quartal laut WGC-Angaben auf 67 Prozent. Dieses Phänomen ist seit mittlerweile zwei Jahren zu beobachten.

Grafik 2: Rekordhohe Goldkäufe der Zentralbanken im ersten Halbjahr

Zu den Aussichten für die Investmentnachfrage äußerte sich der WGC positiv. Als unterstützende Faktoren sieht er einen deutlicheren Trend hin zu niedrigeren Leitzinsen in den USA und Europa, ein übermäßiges US-Haushaltsdefizit, eine höhere Marktvolatilität wegen der US-Politik in der zweiten Jahreshälfte (Stichwort Wahlen), globale geopolitische Risiken und anhaltende Zentralbankkäufe. Bei den Gold-ETFs ist bereits eine Trendumkehr hin zu Käufen zu erkennen, die sich fortsetzen dürfte. Bei Barren und Münzen könnte es dagegen in China zu Beginn des zweiten Halbjahrs eine Beruhigung geben. Positive Anzeichen sieht der WGC dagegen in Indien. Neben den ergiebigen Monsun-Regenfällen, die die Einkommen der Landbevölkerung unterstützen, könnte die im Juli gesenkte Importsteuer die Nachfrage der privaten Haushalte beflügeln. Denselben Effekt sieht der WGC auch für die Schmucknachfrage in Indien. Die Zentralbanknachfrage schätzt er unverändert ein. Sie soll ca. 150 Tonnen niedriger ausfallen als im Vorjahr, wäre damit aber noch immer ausgesprochen robust.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Goldnachfrage vom stark gestiegenen Preisniveau zwar beeinträchtigt wurde. Dafür verlagerte sich die Nachfrage aber stärker in verborgene Bereiche wie OTC-Geschäfte und nicht berichtete Zentralbankkäufe.

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Stand: 20. August 2024; Quelle: Société Générale

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